„Na … auch befristet? Pflege: 35 %“ Sichere Pflege braucht sichere Bedingungen
Krankenschwestern und Krankenpfleger an der UMG haben – wie andere Berufsgruppen auch – ein immer größeres Arbeitspensum zu bewältigen. Dennoch bietet die UMG vielen von uns keine Sicherheit, ihre Zukunft planen zu können. Viele Kolleginnen und Kollegen müssen mit einem befristeten Arbeitsvertrag leben. Nach Angaben des Personalrats sind an der UMG 35% der Pflegenden befristet! Im Vergleich zu anderen Universitätskliniken ist dies ungeheuer viel.
Um auf diese unsichere Situation von uns in der Pflege aufmerksam zu machen, haben wir, die Arbeitsgruppe Pflege bei ver.di, in den vergangenen Monaten Unterschriften gegen die Befristungspolitik an der UMG gesammelt. Die Petition findet sich im Anhang.
Anfang März haben wir – 26 Kolleginnen und Kollegen von 15 Stationen der beiden Bettenhäuser, der Hautklinik, UBFT und Psychiatrie – dem Pflegedienstdirektor Norbert Erichsen unsere Petition mit 545 Unterschriften übergeben. Wie erwartet, wich Erichsen unseren Forderungen nach unbefristeten Arbeitsverträgen, Transparenz bei den Befristungen und fairen Infos für die Betroffenen aus. Insbesondere eine Dienstvereinbarung zwischen Personalrat und UMG, die klare Spielregeln bezüglich der Befristungen schaffen könnte, lehnte er ab.
Deshalb haben wir in einer Delegation von Kolleginnen und Kollegen von 12 verschiedenen Stationen aus dem gesamten Haus unsere Petition zusammen mit unseren Forderungen an Dr. Martin Siess übergeben. Siess ist Vorstandsmitglied und für die Krankenversorgung zuständig.
Bei dieser Delegation haben wir Siess Auszüge aus unserer Dokumentation von krassen Fällen von Befristungen vorgelegt. Es handelt sich dabei um KollegInnen, die z.B. bis zu 12 Verträge innerhalb äußerst kurzer Zeiträume bekommen. Die kürzeste Vertragsdauer, die wir dokumentiert haben, beträgt nur 1 Monat! Es gibt viele solcher Beispiele. Denn krasse Fälle von Befristungen sind keine Einzelfälle an der UMG.
Da Siess wenig über die Befristungen an der UMG informiert war und nur wenig Zeit für uns hatte, jedoch Interesse für unsere Forderungen zeigte, haben wir einen weiteren Termin mit ihm vereinbart. Dieser soll noch im Juni stattfinden. Wie auch im Vorfeld der beiden Delegationen zu Erichsen und Siess wollen wir uns auch auf dieses Treffen vorbereiten. Auch wollen wir weitere Schritte überlegen, um unsere Forderungen durchzusetzen. Denn sichere Pflege braucht sichere Bedingungen!
Je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen!
Wir laden daher alle Pflegekräfte an der UMG zu den nächsten Treffen der ver.di Arbeitsgruppe Pflege ein. Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen.
Mittwoch, 09.06.2010 um 14 Uhr am Klinikum, Hörsaal 45/46 und Mittwoch, 23.06.2010 um 17 Uhr bei ver.di (Groner-Tor-Str. 32, 2. Stock)
Ihr seid NICHT allein mit euren Problemen. Lasst sie uns gemeinsam angehen!
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Petition gegen Befristungspolitik der UMG.pdf | 118.59 KB |