Aufruf zur Tarifrunde der Länder 2009 an der Medizinischen Hochschule Hannover
verfasst am Mo, 02.02.2009
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
Information für alle ver.di Mitglieder in der MHH zur
Tarifrunde der Länder 2009
Zwei Verhandlungstermine sind ohne Angebot der Arbeitgeber verlaufen.
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder wurden ergebnislos vertagt, weil die Arbeitgeber, vertreten von Niedersachsens Finanzminister und Verhandlungsführer Hartmut Möllring, nicht über unsere Kernforderungen diskutieren. Die Länder denken nicht daran, die Entgelte zu erhöhen. Sie wollen die Finanzkrise für sich nutzen, um auf Kosten aller Beschäftigten beim Personal weiter zu sparen!
Das ist Respektlos, Herr Möllring!!!!!
Denn gerade jetzt sind unsere Forderungen richtig: Die MHH hat einen ausgeglichenen Haushalt. Eine enorme Leistungsverdichtung hat zu diesen Ergebnissen geführt. Jede/er von uns bekommt das zu spüren durch Überlastung und Veränderungsdruck in den Abteilungen. Die Patientenversorgung kann nur durch einen immensen persönlichen Einsatz garantiert werden. Wir verlangen Respekt für die Leistung, die wir tagtäglich erbringen! Von der MHH wird in allen Bereichen Spitzenqualität erwartet. Diese gibt es nicht für „Billig-Geld“!
Wir sorgen uns: Die Qualität unserer Leistungen ist in Gefahr! Schlechtere Verdienstmöglichkeiten beim Land gegenüber kommunalen Gesundheitseinrichtungen führen dazu, dass Kolleg/innen dahin abwandern.
Bei enorm hoher Arbeitsdichte und stagnierendem Lohn ist es immer schwieriger, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Das wird auch für die MHH immer gravierender.
Gleiches Geld für gleiche Arbeit: Es geht nicht an, dass die Beschäftigten in den Krankenhäusern der Kommunen und Länder seit 2008 gravierend unterschiedlich bezahlt werden.
Unsere Forderungen sind finanzierbar: "Die Lage ist sehr gut, kein Grund für Schwarzmalerei", beschreibt Möllring die Situation der Länder in der HAZ vom 20. 12. 2008. Selbst die zusätzlichen Ausgaben für das Konjunkturprogramm seien kein Problem. Möllring erklärte, dass die 307 Mio. € extra Belastung aus den Überschüssen aus 2008 aufgebracht werden!!(HAZ 15.1.09). Wir meinen: Eine aktive Einkommenspolitik leistet einen positiven Beitrag zur Überwindung der Wirtschaftskrise.
Unsere Kampagne „Der Deckel muss weg“ mit mehr als 130000 protestierenden Krankenhausbeschäftigten in Berlin hat finanzielle Entlastung für die Krankenhäuser erzielt!
Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass davon bei uns etwas ankommt. Mehr Geld und Arbeitsentlastung stehen jetzt auf der Tagesordnung!
Wer mehr will, muss mitmachen! Organisieren wir uns, wir gehen für unsere Forderungen auf die Straße. Die Tarifrunde ist eine Möglichkeit den Respekt einzufordern, den unsere Arbeit verdient.
Am 3. 2. 2009 ruft ver.di, GEW und GdP alle Landesbeschäftigten zu einem Niedersachsenweiten Warnstreiktag in Hannover auf!
Beachtet deshalb bitte den beiliegenden Warnstreikaufruf!!!
Mit solidarischen Grüßen Eure Vertrauensleute- und Streikleitung
Frank Jaeschke Brigitte Horn