Aktionsbericht 3. Februar – Warnstreik am Uniklinikum Göttingen

An den ab fünf Uhr morgens aufgebauten Streikposten machten die Kolleginnen und Kollegen unmissverständlich deutlich, dass sie die Einschüchterungsversuche des Vorstands am Tag zuvor total daneben finden. 200 Kolleginnen und Kollegen blieben draußen – darunter viele aus dem OP-Bereich, der Betriebstechnik, dem Hauswirtschaftlichen Dienst, den Gastronomie-Bereichen, der Pflege, der Wäscherei, der Physiotherapie. Angesichts des Drucks, der auf den Kolleg(inn)en lastete, ein kämpferischer Auftakt! Um 8.00 Uhr machten wir eine Demonstration zum Vorstandsgebäude, wo KollegInnen nochmals klar machten, dass wir mehr Geld wollen und der Vorstand von seinen Ausgründungsplänen abrücken soll.
Danach setzten wir uns in die Busse nach Hannover, wo an diesem Tag die zentrale Demonstration der im Tarifkampf beteiligten Gewerkschaften (unter anderem ver.di, GEW, GdP etc.) stattfand. An der Demonstration nahmen 14.000 Kolleginnen und Kollegen teil. Wir aus Göttingen waren mit Sicherheit eine der größten Betriebsgruppen! Unser Block war herausragend sichtbar, da wir unsere Plakate gegen Ausgründung und Lohnklau in großer Anzahl an Latten genagelt und ein schönes Leitransparent dabei hatten. Als wir am Finanzministerium vorbeikamen, dessen oberster Dienstherr Herr Möllring, der Verhandler im Tarifkonflikt ist, kam dieser ausgerechnet gerade die Rampe vor seinem Haus herunter. Er wollte vor der vorüberziehenden Demonstration gelassen der Presse Interviews zu geben. Wir scherten daraufhin aus der Demonstration aus, überholten ihn und bauten uns direkt auf der Rampe auf, um ihm direkt gegenüberzustehen, wenn er zurück kommt. Als er kam, liefen wir ihm einerseits hinterher, andererseits kamen wir von vorne und hielten ihm direkt unser Plakat entgegen, das er an sich riss („Gib her“), um dann im Gebäude zu verschwinden.


Wir klebten überall an den Eingang und auch im Foyer unsere Plakate, um daran zu erinnern, dass wir entschiedenen Widerstand gegen jede Ausgründung und jede Form des Lohnklaus leisten werden. Kolleginnen und Kollegen von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stießen genau zu diesem Zeitpunkt zu uns, bauten sich neben uns vor dem Ministerium auf und riefen „MHH, wir sind da“ und verlasen eine Solidaritätsnote mit uns.

Am Schluss sprach noch ver.di Landesleiter Siggi Sauer kämpferische Sätze zu uns und der vorüberziehenden Demonstration. Dann reihten wir uns wieder ein. Bei der abschließenden Kundgebung erwähnte Frank Bsirske mehrmals die Situation am Uniklinikum Göttingen. Wir werden sicherlich Teile seiner Rede noch hier einstellen können. Der ganze Tag war für uns ein voller Erfolg. Wir gehen gestärkt in die Vorbereitung für den nächsten Warnstreiktag am 11. Februar – Bis dahin gilt: Heute ist nicht alle Tage – wir kommen wieder, keine Frage (und nicht nur an Streiktagen!) Kolleginnen und Kollegen – Fasst Mut – organisiert euch – beteiligt euch an den Aktionen